324 Seiten, broschiert, über 111 Abbildungen, 13,99 €
©2015 Econotion Verlag, Heidelberg
ISBN: 978-3-9817199-0-1
Buchtrailer
Masse und Bewegung ist ein Buch aus einer anderen Zeit. Das war es schon in den 1980er Jahren, der Zeit seiner Entstehung. Es wirft einen Blick auf einen Zeit-Raum, der sich mit der Bewegung Anfang der 1980er unvermutet aufgetan und bald wieder geschlossen hatte.
Die Bewegung war ein lokales Phänomen, das zeitgleich in verschiedenen Städten in Deutschland, Holland und der Schweiz auftauchte und sich hauptsächlich um besetzte Häuser herum abspielte. Eine zornige Jugend hatte die Fäuste geballt, manchmal mit Pflastersteinen darin. Wie ein Wirbelsturm raste die Bewegung durchs System. Sie war kurzlebig, aber für ihre Akteure von einer ungekannten existenziellen Dichte, in der eine andere Wirklichkeit aufblitzte.
In den Systemchroniken ist die Bewegung so gut wie vergessen. Einige haben es bedauert, dass sie, anders als die Studentenbewegung der 68er, so wenig Spuren hinterlassen hat. Immerhin, es blieb Masse und Bewegung. Darin wird Laozi zitiert: „Ein guter Wanderer hinterlässt keine Spuren.‟
Die Bewegung war kein Gründungsereignis für einen Langen Marsch durch das System, bei dem man bleibende Spuren hätte hinterlassen wollen. Statt Spuren im System blieb etwas anderes: ein Gespür für das, was kommen wird. Die Bewegung hat das Verhältnis zur Zeit umgewälzt und einen irreversiblen Blick auf die Rückseite der Dinge frei gegeben.
Masse und Bewegung erzählt nicht die Geschichte der Hausbesetzungen von damals, sondern es erhellt durch sie
hindurch ein Phänomen, das ganz bestimmt nicht mehr genau so, aber vielleicht so ähnlich zu einer anderen Zeit wieder auftauchen könnte, unvermutet, plötzlich und gewaltig.
VORWORT des Autors (2015)
Realitätsfieber
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